Heilige Elisabeth
Zahlreiche Geschichten und Legenden berichten vom Wirken dieser beeindruckenden Frau. In atemberaubender Konsequenz wählte sie freiwillig den Weg von höchster gesellschaftlicher Stellung zur tiefsten Armut. Als ungarische Königstochter und Thüringer Landgräfin gehörte Elisabeth zu den vornehmsten Frauen im hochmittelalterlichen Reich. Trotzdem widmete sie ihr Leben in der Nachfolge Christi voll und ganz den Schwächsten der Gesellschaft. Für eine Fürstin war das ein unglaublicher Vorgang. Auf der Neuenburg soll sie einen kranken Bettler nicht nur gepflegt, sondern zur Erholung auch in das landgräfliche Bett gelegt haben!
Für die Jahre 1224/25 ist die Anwesenheit Elisabeths auf der Neuenburg urkundlich belegt. Zu ihren Lebzeiten wurde die Doppelkapelle vollendet, die im späten Mittelalter St. Elisabeth geweiht war. Die Neuenburg ist also Lebens- und Verehrungsstätte der heiligen Elisabeth gleichermaßen. Damit verbinden sich heute so herausragende Objekte wie der spätmittelalterliche Elisabeth-Teppich oder die Neuenburger Elisabeth-Figur aus dem 14. Jahrhundert.